- vom Greis bis zum Säugling - ins südfranzösisch Lager Gurs (https://www.gurs1940.de/de/)
Unten beim Haupteingang steht ein Koffer zu Eva Mendelsson Cohns Geschichte (*1931 in Gegenbach, heute wohnhaft in Ross-on-Wye/England) , die als Zeitzeugin hier zu Gast war.
Der Koffer ist aus dieser Begegnung heraus von Schülerinnen und Schülern entstanden. Er bietet Antworten auf Fragen und Impulse zum Thema Holocaust.
Die kleine Eva Cohn überlebte mit ihrer Schwester Myriam nur, weil dank einer Hilfsorganisation die Flucht aus Gurs in Frankreich in die Schweiz gelang. Die damals Neunjährige hatte auf einen Schlag ihre Mutter Sylvia und ihre älteste Schwester Esther, ihre Freunde und ihre Heimat verloren. Über Umwege konnte sie erst nach dem Krieg zu ihrem Vater Eduard nach England gelangen.
Ihr mahnender Appell ist heute leider aktueller denn je:
"Es kann geschehen, es ist geschehen, aber es darf nicht mehr geschehen - seid wachsam, zeigt Courage!"
Letztes Jahr wurde Frau Mendelsson das Bundesverdienstkreuz verliehen, doch die Erinnerungsarbeit sei schwer: "Es ist ein Koffer, den ich nicht gerne öffne."
Außerdem fehle ihr allmählich die Kraft: „Alles kommt einmal zum Ende. Jetzt macht ihr weiter!“
Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir zu Zweitzeugen werden, damit ihre Stimme nicht verstummt!
Es gibt einen Hörstolperstein von Eva Mendelsson über ihre Deportation und den Koffer, den ihre Mutter nicht packte: https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/aexavarticle-swr-36288.html
Und eine der seltenen Filmaufnahmen zur Deportation (aus Bruchsal) zeigt, dass dies am helllichten Tag vor aller Augen geschah: https://www.youtube.com/watch?v=5kYk1Q0LcTI
Es geschah am helllichten Tag am 22.10. 1940
in Baden, der Pfalz und dem Saarland: Die Deportation von über 6500 Juden
