Geschwister Scholl Gymnasium
Waldkirch

Naturwissenschaftliches und sprachliches Profil mit bilingualem Zug

"... es geschah am helllichten Tag!"

Heute vor 80 Jahren... am 22. Oktober 1940.

 

 

Letzter Tag des traditionellen jüdischen Laubhüttenfestes Sukkot1:
Das Fest der Freude wird zum Tag des Schreckens...
In kürzester Zeit: Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Alte müssen ihre Sachen packen: maximal 50 kg Gepäck und 100 Reichsmark Bargeld.
Insgesamt mehr als 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland.

Von heute auf morgen verschwinden ihre Namen von den Klingelknöpfen und Briefkästen. Eist als hätte es sie nie gegeben:
die Blochs, die Dreyfuss, die Neumetzgers, die Müllers, die Mayers, die Brauns, und wie sie alle hießen...
Ihre Häuser wurden enteignet. Arische Nachbarn zogen ein.
Die Erinnerung sollte gelöscht werden, an das jüdische Leben Vorort!
Sie wurden deportiert nach Gurs. Ein Sammelsammler in Südfrankreich. Ein Vorhof zur Hölle von Auschwitz.
Für sie bedeutete das: Verlust der Heimat, der Freunde, der Familie, Hunger, Erniedrigungen, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit...

Und was war mit denen, die hier zurück blieben?

Die Nachbarn, der früher gegrüßt hatten und dann plötzlich nicht mehr.
Die Klasse, als plötzlich ein Mitschüler fehlte und nicht zurück kehrte.
Es gab Augenzeugen, die wegsehen wollten, Augenzeugen, die mitmachten bei der Ausgrenzung, aber auch welche, die innerlich stumm aufschrien.

Damals hat niemand protestiert! Und heute? 80 Jahre später?

Die Erinnerung, sie ermahnt uns
Sie fragt uns, ob wir heute genug tun, um gute Nachbarn, gute Freunde zu sein oder ob wir zu denen gehören, die wegsehen anstatt einzuschreiten.
Eine offene Frage und wir haben Antwort zu geben!
Auch – und gerade in Corona-Zeiten!
Wir – die Klassen 8 b und 8 e laden alle ein, sich auf den Weg zu machen, um ein Zeichen zu setzen.
Gedenkt an Orten, die Spuren hinterlassen haben.
Gestaltet einen Gedenkstein, den ihr am Geschwister Scholl Gedenkstein ablegt Notiert eure Gedanken und legt sie im ausgestellten, leeren Koffer ab!

 

1 Vgl. den Bericht Wir feierten gerade „Sukkoth“ von Hanna Meyer-Moses berichtet von ihrer Deortation nach Gurs : http://christen-und-juden.de/html/gurs_meyer.htm

 

Links mit weiteren Informationen/Material:

www.gedenkstaetten-bw.de/deportation-1940

www.hagalil.com/2020/10/kinderrettung-gurs/

www.lpb-bw.de/publikationen/helllichten/tag.htm www.bruchsal-gurs.de/Deutsche-Version/Die-Deportation-im-Film-Von- Bruchsal-nach-Gurs/

VORSCHAU AUF 2021
Landesausstellung „Gurs 1940. Die Deportation und Ermordung
der Jüdinnen und Juden aus Südwestdeutschland.
Eine Ausstellung im Plural“
Die Ausstellung der Bildungs- und Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz Berlin ist in Kooperation mit vielen Partner*innen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie dem Auswärtigen Amt entstanden. Die Ausstellungdurchführung erfolgt in Zusammenarbeit des Bezirksverbands Pfalz mit der Landeszentrale für politische Bildung RLP.

Die Ausstellung eröffnet voraussichtlich im April 2021 in Kaiserslautern und ist im Anschluss in verschiedenen pfälzischen Landkreisen und Gemeinden zu sehen. Die genauen Termine der Wanderausstellung werden so bald wie möglich hier veröffentlicht.

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