Geschichte
„Macht den Stachel spürbar, der in unserer Geschichte, in den Wissenschaften, in der Kunst steckt – den Stachel, der zur Auseinandersetzung herausfordert. Ein Gymnasium, das nach Sophie und Hans Scholl heißt, hat den Stachel im Namen.“ (Prof. Rumpff 1987, als unsere Schule seinen heutigen Namen erhielt)
Das Fach Geschichte wird von Klasse 6 bis 12 jeweils 2-stündig unterrichtet. In der Kursstufe können die Schüler Geschichte als 4-stündiges Neigungsfach wählen.
In den Leitgedanken des Kultusministeriums zum Kompetenzerwerb lesen wir: „Die Beschäftigung mit Geschichte bedeutet, vergangene Zeiten zu rekonstruieren und die bestehenden Zustände auf die Bedingungen ihres Werdens zurückzuführen. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich die Standort- und Zeitgebundenheit des Lebens und Denkens bewusst machen, sich mit alternativen Handlungsmöglichkeiten in der Geschichte auseinandersetzen, Perspektiven gewinnen, ihre Urteilsfähigkeit schulen und ihre Zukunft gestalten lernen.“
Unter diesem Anspruch versuchen wir am GSG Geschichte zu unterrichten. Besonders wichtig ist es uns, unseren Namensgebern, den Geschwistern Scholl gerecht zu werden. So heißt eine Handlungsorientierung, die wir vermitteln wollen: Zivilcourage.
Die Fachabteilung organisiert jedes Jahr die Geschwister-Scholl-Tage. Daran nehmen für zwei komplette Schultage die Schüler der 9. Klasse teil. Damit ist gewährleistet, dass jeder Schüler sich einmal in seiner GSG-Laufbahn intensiv mit der Geschichte des Nationalsozialismus, vor allem des Widerstandes befasst hat.
Zu unserem Schulcurriculum in verschiedenen Klassen gehört zum Beispiel im Zusammenhang mit der Steinzeit ein Workshop mit einem Archäotechniker.
Zum Thema Mittelalter beschäftigen wir uns u.a. mit den Burgen Waldkirchs, der Kastelburg und der Schwarzenburg, dazu ist auch ein Besuch des Elztalmuseums vorgesehen.
Mit den 9. Klassen besuchen wir jedes Jahr das KZ Struthof im Elsass und wir beschäftigen uns in dieser Klassenstufe mit Heinz Drossel, einem „Judenretter in Uniform“, der mit unserer Schule im damaligen Geschichtsprojekt unter Leitung von Ulrich Fischer-Weissberger eng verbunden war. Es entstanden mehrere Filme.
In der Oberstufe beschäftigen wir uns mit dem Holocaust in Litauen, der Organisator der Mordaktionen, Karl Jäger, lebte seit seinem dritten Lebensjahr in Waldkirch
Wichtig ist uns, dass wir unsere Schülerinnen und Schüler zu mündigen und selbstständigen Bürgern erziehen, die auch aktiv an lokalhistorischen Ereignissen Anteil nehmen.
Weit über den lokalen und regionalen Rahmen hinaus stellen wir Geschichte in weltpolitischen Zusammenhängen dar. Mit der Erweiterung der potentiellen Lebenswelt der Schüler sollen sie über globale historische Zusammenhänge informiert werden. Dies geschieht auch in der Erasmus+ AG, die von Herrn Schmieder geleitet wird. Besonders die vielfältigen Verflechtungen der Europäischen Geschichte werden herausgearbeitet. Die Einordnung der hellen und der dunklen Seiten unserer Geschichte ist gerade für den Umgang mit unseren Nachbarländern wichtig, zumal diese möglicherweise Arbeits- und Wohnorte unserer Schüler werden.
Vielleicht wird dann der Traum des großen Europäers Jean Monet wahr: „Zusammen erzogen, von Kindheit an von den trennenden Vorurteilen unbelastet, vertraut mit allem, was groß und gut in den verschiedenen Kulturen ist, wird ihnen, während sie heranwachsen in die Seele geschrieben, dass sie zusammengehören. Ohne aufzuhören, ihr eigenes Land mit Liebe und Stolz zu betrachten, werden sie Europäer, geschult und bereit, die Arbeit ihrer Väter vor ihnen zu vollenden und zu verfestigen, um ein vereintes und blühendes Europa entstehen zu lassen.“