Geschwister Scholl Gymnasium
Waldkirch

Naturwissenschaftliches und sprachliches Profil mit bilingualem Zug

„Die Gedanken sind frei“

Geschwister-Scholl-Tage am GSG

Vor 77 Jahren - am 18. Februar 1943 - wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl an der Universität in München verhaftet. Sie hatten vor den Hörsaaltüren, auf Fenstersimsen und Mauervorsprüngen Flugblätter verteilt, in denen sie zum Widerstand gegen die Nazi-Diktatur aufrufen und von einem neuen, europäisch orientierten Deutschland in Freiheit träumen.

Was hier stand , durfte man gar nicht lesen, geschweige denn verbreiten.

Als am Ende noch ein kleiner Stapel übrig war, ließen die beiden die Blätter vom obersten Stockwerk unter der großen Glaskuppel in den Innenhof hinunter flattern. Nur vier Tage später, am 22. Februar 1943, wurden Hans und Sophie Scholl in einem Schauprozess zum Tod verurteilt und auf das Schafott geführt.

Am 18. Februar 2020 flatterten Flugblätter der „Weißen Rose“ in die Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. „Es lebe die Freiheit“  - das waren Hans Scholls letzte Worte.

„Das Gesetz ändert sich, das Gewissen nicht.“ -  das sagte Sophie Scholl in ihrem Verhör.

„Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den ihr um euer Herz gelegt habt. Entscheidet Euch, ehe es zu spät ist!“ - ein Zitat aus dem V. Flugblatt der Weißen Rose.

„Man darf nicht nur dagegen sein, man muss etwas tun“ - Sophie Scholl.

Diese Worte gelten bis heute: Die Geschwister Scholl und ihre Freunde hatten den Mut, für ihre Überzeugungen einzustehen und Widerstand zu leisten. So mutig waren nur wenige Menschen zu dieser Zeit. Doch Hans und Sophie wollten keine Helden sein. Freundschaft und Freiheit waren ihnen wichtige Werte.

„Gesicht zeigen“ oder seine „Stimme erheben“ - dies war das Ziel der 9. Jahrgangsstufe, die an den Geschwister-Scholl-Tagen beschlossen hatten, anstatt einer Durchsage einen Flashmob zu den Lied „Die Gedanken sind frei“ zu veranstalten.

Erst die Zitate, dann ein leises Summen der Melodie, aufgenommen und weitergetragen von den Instrumenten der Musiker, die nacheinander mit einstimmten und dann erklang die 1. Strophe „Die Gedanken sind frei...“ , vielleicht etwas zaghaft im Schulhaus, umgeben von der ganzen Schulgemeinschaft, die auf dem Weg in die Pause war. „Gesicht zeigen“ oder seine „Stimme erheben“, eine „Botschaft weitergeben“, Andere dazu zu bringen „mit zu machen“ - das ist gar nicht so einfach!  So ließ sich ein vielleicht ein wenig nachempfinden, wie schwierig es zur damaligen Zeit gewesen sein muss, erst die Flugblätter herzustellen, dann zu verteilen und dann auch noch andere dazu zu bringen die Botschaft „weiterzusagen“…

Es bleibe zu hoffen, so lautete der Appell 1987 anlässlich der Namensvergabe, dass der Name  „Geschwister-Scholl“, und alles was sich damit verbindet, lebendig bliebe.

Danke an dieser Stelle allen, die auf ihre Weise dazu beigetragen haben und diesen Appell umgesetzt haben. Ihr habt unserer Schulgemeinschaft auf diesem Wege ein besonderes „Gesicht“ und eine „Stimme“ gegeben und dabei den Mut bewiesen sich auf ein Wagnis einzulassen, um diese wichtige, zeitlose Botschaft zu verbreiten: „Die Gedanken sind frei!“

 

 

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