Geschwister Scholl Gymnasium
Waldkirch

Naturwissenschaftliches und sprachliches Profil mit bilingualem Zug

Streitschlichter

An unserer Schule besteht seit etlichen Jahren auch das Angebot, Konflikte mit Hilfe des Streitschlichterprogramms zu lösen.
Was versteht man unter diesem Modell?
Das Besondere daran ist:
in diesem Programm arbeiten hauptsächlich Schüler und Schülerinnen mit Lehrer spielen bei der Ausbildung, der organisatorischen Umsetzung und der Supervision eine Rolle. Die ausgebildeten Streitschlichter holen die Kontrahenten in den Konflikten zusammen, um miteinander über die jeweiligen Vorfälle zu reden und sie im Sinne einer MEDIATION zu klären.

Deshalb müssen dabei strenge Regeln gelten: alle sollen sich gegenseitig zuhören und sich ausreden lassen. Sich gegenseitig Beschimpfen ist strengstens untersagt .
Um in diesem Sinn als Schlichter mit einer gewissen Verbindlichkeit tätig werden zu können, müssen Schülerinnen und Schüler eine Ausbildung machen. Sie besteht aus mehreren Modulen. Des Weiteren sollen sie an einer Arbeitsgemeinschaft teilnehmen, um ihre praktische Erfahrungen auszutauschen und zu reflektieren

Das Modell wirkt also als eine Art Delegationsprinzip, das Probleme auf der jeweils niedrigsten Ebene löst.
Nicht zu unterschätzen dabei ist der große zeitliche Rahmen, den die Schlichter zur Klärung nutzen können, ein Zeitumfang, der den Lehrkräften im Rahmen ihrer Unterrichtstätigkeit in keinem Fall zur Verfügung stünde.
Gleichzeitig wird auf Schuldzuweisungen und Strafen im schulischen Sinn verzichtet, auch müssen die Schlichter strengste Verschwiegenheit und Vertraulichkeit zusichern, so dass man im günstigsten Fall von einer echten „win-win"-Lösung sprechen kann.

Gleichzeitig muss man aber auch die Grenzen der Schlichtertätigkeiten im Auge behalten: beispielsweise sollen Schüler bei Mobbingprozessen nicht eingesetzt werden, weil sie mit dieser Aufgabe schnell überfordert wären.

Zusammenfassend kann man das Programm an unserer Schule im Wesentlichen mit folgenden Zielen in Verbindung bringen:

 

Streitschlichtung und Gesprächstraining

Das aktuelle Modell der Streitschlichtermethode an unserer Schule sieht nun wie folgt aus (Stand 2011):

es gibt zwei„Alarmstufen" und somit Einsatzmöglichkeiten:

1 Sehr dringend: 
(Beispiel: Schülerinnen /Schüler weinen, Streit schwelt in der Klasse, viele sind aufgebracht, jemand hat Verletzungen..)
Folge: der Unterrichtsfortgang ist gestört, betroffene Schüler gehen an diesem Tag mit dem Gefühl eines nicht ausgestandenen Konflikts nach Hause, eventuell Eskalationen...
Mögliche Maßnahmen: „tagesaktuelle" Sitzung bei den Streitschlichtern (Dienstplan hängt am schwarzen Brett bei dem Telefon im Lehrerzimmer), noch in diesem oder spätestens im folgenden Doppelblock wird eine Sitzung angeboten

2 dringend:
unterschwellige „Feindschaften", die sich in Streitereien entladen können oder Missverständnisse, die zu Streit führen, (Beispiel: verschiedene Empfindlichkeiten, nachlässiger Umgang mit Eigentum eines anderen, jemand wird in seinem „Abgrenzungsbedürfnis" nicht ernstgenommen und kann sich nicht durchsetzten, meistens verbal geäußert oder an Sachbeschädigungen zu erkennen..)
Folge: es kristallisiert sich eventuell ein Opferschema heraus, ungutes Klassenklima, mögliche Vorstufen von Mobbing..
Mögliche Maßnahmen: Ausfüllen der Streitschlichterzettel, Termin innerhalb der nächsten Woche wird direkt mit den Streitenden abgemacht:

Betroffene Lehrkräfte können natürlich jederzeit die Konflikte „doppelgleisig" lösen:
das heißt, eine direkte Stellungnahme der Lehrer kann erfolgen und zur entlastenden zeitlich aufwändigen weiteren Klärung können die Kontrahenten zusätzlich in die Sitzungen geschickt werden.
Hier ist einen Bemerkung zu dem von unserem Schulteam abgewandelten Modell der Freiwilligkeit nötig:

Eine Schlichtung besteht normalerweise aus zwei Teilen:
A der Bestandsaufnahme - mit den Prinzipien, dass jeder Schüler einen "Sachanwalt" hat, der darauf achtet, dass er ausreden darf, nicht beschimpft wird und der die Position aus der Sicht des Schülers am Ende noch einmal zusammenfasst
B der Lösungsfindung, in der einvernehmlich nach für beide tragbare Lösungen auf Augenhöhe gesucht wird
es gibt also keine Strafen sondern der Versuch einer „win-win"Situation

Aufgrund unseres Leitbildes und im Hinblick auf eine grundsätzliche Stärkung der Gesprächskultur unter den Schülern an unserer Schule haben wir beschlossen (auch unter Rücksprache mit der Beratungslehrerin und dem Schulsozialarbeiter), dass der Anhörungsteil A im Sinne eines GESPRÄCHSTRAININGS verpflichtend gemacht werden kann, das heißt, Lehrer können nach Einschätzung der Lage die Schüler auch zu den Streitschlichtern schicken, damit die Streitenden in Ruhe einmal verstehen ,worum es dem jeweils anderen eigentlich geht; das Ganze in „zivilisierter" Gesprächsatmosphäre, die von älteren Schülern (und nicht immer nur von Erwachsenen) mitgetragen und eingefordert wird. Dies kann grundsätzlich unserer Meinung nach nicht schaden und es bedeutet auch einen gewissen „Opferschutz", da in der Regel die „verlierende" Seite schon gerne ein Gespräch hätte, der „Angreifer" dies jedoch meistens verweigert.
Die anschließende Lösungsfindung würde in diesem Fall wegfallen, falls die betroffenen Schüler nicht einsehen, dass dieser Weg ohne formelle Strafen eigentlich der für sie bessere ist. Aber da gehen wir davon aus, dass dies ohne Freiwilligkeit tatsächlich nicht funktionieren kann.

  • Mitbeteiligung und Mitverantwortung von Schülern innerhalb der Kommunikations- und Konfliktkultur der Schule
  • Selbstlerneffekte sozialer und kommunikativer Fähigkeiten bei den Kontrahenten im Verlauf einer Schlichtung
  • Förderung der Sozialkompetenz der am Programm teilnehmenden Schlichter (bis hin zu Nutzen bei Bewerbungen für den späteren Beruf) 

Die Streitschlichter im Schuljahr 2018/19 sind:

Klassenstufe 5:

Kiara Ganz 9d
Irem Cetinkaya 9d
Alisia Horn 9d
Katharina Moor 9d
Antonia Ihringer 9d
Luis Hemmann 9d
Sandra Mirwald 9d
Süleyman Hatay 9d
Elias Ringwald 9d

 

Klassenstufe 6:

Franka Heckner KS1
Leonie Busch KS1
Magdalena Nitz KS1
Lena Heizmann KS1

 

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